Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält. | |
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Zwei andere Mädchen. Diesen Kranz der Freude flechten wir Ihnen, weil sie das Joch der Leibeigenschaft zerbrachen.
Ein drittes und viertes Mädchen. Und diese Blumen streuen wir Ihnen, weil Sie unsre Wildniß zum Paradies gemacht haben.
Erstes und zweites Mädchen. Warum wenden Sie das Gesicht weg, lieber gnädiger
Herr? Sehen Sie uns an. Reden Sie mit
uns. Was thaten wir Ihnen, daß Sie unsern Dank
so zurückstoßen?
(eine lange Pause.)
Hutten. (ohne sie anzusehen, den Blick auf den Boden geschlagen.)
Werf er Geld unter sie Verwalter – Geld so viel
sie mögen – Schon er meine Kasse nicht – Er sieht
ja, die Leute warten auf ihren Lohn.
Ein alter Mann. (der aus der Menge hervortritt.)
Das haben wir nicht verdient gnädiger Herr. Wir
sind keine Lohnknechte.
Einige Andre. Wir wollen ein sanftes Wort und einen gütigen Blick.
Ein Vierter. Wir haben Gutes von Ihrer Hand empfangen, wir wollen danken dafür, denn wir sind Menschen.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft11_121.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)