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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

ihnen, wie die Würfel fallen – Wir müssen das schlimmste erwarten, wie das erfreulichste – Ich darf sie nicht mehr sehen, wenn sie unfreundlich von einander scheiden – was haben sie beschlossen zu thun, wenn er ihnen Achtung verweigert?

Rosenberg. Gute Liebe! – sie ihm abzunöthigen.

Angelika. O wie wenig kennen sie den Mann, dem sie so zuversichtlich entgegen gehen! Sie erwarten einen Menschen, den Thränen rühren, weil er weinen kann – hoffen, daß die sanften Töne ihres Herzens wiederhallen werden in dem seinigen? – Ach es ist zerrissen dieses Saitenspiel, und wird ewig keinen Klang mehr geben. Alle ihre Waffen können fehlen, alle Stürme auf sein Herz mißlingen – Rosenberg! noch einmal! Was beschließen sie, wenn sie alle mißlingen?

Rosenberg. (ruhig ihre Hand faßend) Alle werden’s nicht, alle gewiß nicht! Fassen sie Herz liebe Furchtsame. Mein Entschluß ist gefaßt. Ich habe mir diesen Menschen zum Ziele gemacht, habe mir vorgesetzt, ihn nicht aufzugeben, also hab ich ihn ja gewiß.

(sie gehen ab)


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft11_114.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)