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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

aufzubewahren, und viele Pferde, um sie fortzuschaffen. Ja, damit man nicht einmal versucht werden möchte, dieses Geld des Eisens wegen zu schätzen und zusammen zu scharren, so ließ er das Eisen, welches dazu genommen wurde, vorher glüend in Eßig löschen und härten, wodurch es zu jedem andern Gebrauche untüchtig wurde.

Wer sollte nun stehlen oder sich bestechen lassen, oder Reichthümer aufzuhäuffen trachten, da der kleine Gewinn weder verhehlt noch genutzt werden konnte?

Nicht genug daß Lykurg seinen Mitbürgern dadurch die Mittel zur Ueppigkeit entzog – er rückte ihnen auch die Gegenstände derselben aus den Augen, die sie dazu hätten reitzen können. Spartas eiserne Münze konnte kein fremder Kaufmann brauchen, und eine andre hatten sie ihm nicht zu geben. Alle Künstler, die für den Luxus arbeiteten, verschwanden jetzt aus Lakonien, kein auswärtiges Schiff erschien mehr in seinen Häfen; kein Abentheurer zeigte sich mehr sein Glück in diesem Lande zu suchen, kein Kaufmann kam, die Eitelkeit und Wollust zu brandschatzen, denn sie konnten nichts mit sich hinweg nehmen als eiserne Munzen die in allen andern Ländern verachtet wurden. Der Luxus hörte auf, weil niemand da war, der ihn unterhalten hätte.

Lykurg arbeitete noch auf eine andre Art der Ueppigkeit entgegen. Er verordnete, daß alle Bürger an

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft11_034.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)