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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

VII.
Belagerung
der Johanniter in Rhodus durch die Türken.




Der Orden war durch den Tod des Großmeisters seines Oberhaupts beraubt. Andreas von Amaral, Kanzler des Ordens und Großprior von Kastilien, glaubte sich diese Würde, als ein unbedingtes Recht anmaaßen zu dürfen, und suchte seine Ansprüche geltend zu machen. Die Art aber mit der er es that, der unerträgliche Stolz und die herabwürdigende Verachtung, mit welcher er seinen Nebenbuhlern begegnete, zogen ihm den Haß des ganzen Ordens und den Verlust einer Würde zu, die er mit Gewalt an sich reissen wollte. Philipp v. Villiers, von der Insel Adam, Armenpfleger und Großprior von Frankreich, war der würdige Mann, den der Orden bei seiner Wahl ins Auge faßte. Seine bewundernswürdige Geschicklichkeit in großen Unternehmungen, sein biedrer, offener Karakter, der unverkennbar aus allen seinen Handlungen hervorleuchtete, hatten ihm die unbegrenzte

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft10_128.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)