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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

Ein gewisser Dubuisson, Kassenverwalter des berüchtigten Samuel Bernard, wurde von der Bastille, wo er einige Jahre gesessen hatte, auf die Inseln St. Margarite gebracht. Er erhielt mit einigen andern Gefangenen ein Zimmer, das gerade über dem stand, wo sich jener Unbekannte aufhielt. Hier konnten sie sich vermittelst der Kaminröhre mit einander unterhalten, und fragten ihn einst, warum er durchaus seinen Namen und seine Geschichte verheimliche „wenn ich sie entdecke, erwiederte er, so würde es mir, und denen, die das Geheimniß erfahren haben, das Leben kosten.“

Da nun heut zu Tage der Name und der Stand dieses Opfers der Policey kein Geheimniß mehr ist, bei dem sich der Staat interessirt; und ich es mir jetzt zum Geschäffte mache, dem Publiko das, was ich hierüber in Erfahrung gebracht, mitzutheilen; so glaub ich nicht unrecht zu thun, wenn ich die Gedanken, die sich jeder nach seinem Kopfe bildet, auf die Treue eines Schriftstellers richte, der in dem größten Theil seiner Schriften, selbst in dem Leben Carls XII. sich der Kunst bedient, dem Wunderbaren einen Anstrich von Klarheit zu geben, und der sich eben dadurch vielen Ruhm und Bewunderung zugezogen hat.

Auch Abbe Papon, spricht so von dem Mann mit der eisernen Maske, dessen Gefängniß er besucht hat.

„Gegen Ende des letzten Jahrhunderts wurde der berühmte Gefangene mit der eisernen Maske, dessen

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft10_109.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)