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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

seinem Befehl zufolge unterzeichneten. Von dem fernern Schicksal der beyden Schäfer, die die Geburt des Kindes prophezeyt hatten, habe ich nie etwas sprechen gehört, mich aber auch nicht weiter darum bekümmert. Der Herr Cardinal, der die Sorge für das Kind übernahm, wird schon im Stande gewesen seyn, sie auf die Seite zu schaffen.“

„Was die frühere Geschichte dieses Prinzen anbetrifft, so behandelte Madame Peronette ihn wie ein gewöhnliches Kind, aber doch so, daß er für ein uneheliches Kind eines gewissen Großen ausgegeben ward; denn die Mühe, die sie sich mit ihm gab, und der Aufwand, den sie für ihn machte, ließen in ihm den geliebten Sohn eines reichen Mannes vermuthen, der ihn noch nicht öffentlich dafür erklären wollte.“

„Als der Prinz ein wenig herangewachsen war, übertrug der Cardinal Mazarin, der für seine Erziehung sorgen sollte, nachher der Cardinal de Richelieu mir das Geschäft, ihm, wiewohl nur insgeheim, eine königliche Erziehung zu geben. Madame Peronette bediente ihn bis an ihr Ende mit einem Eifer, den er durch eine noch größere Zärtlichkeit erwiederte. Er erhielt in meinem Hause einen Unterricht, so wie ihn ein königlicher Prinz, eines Königs Bruder, fordern kann.“

„Ich habe mit der Königin Mutter während der Unruhen in Frankreich häufige Unterredungen gehabt, und Ihre Majestät schienen zu fürchten, daß die Bekanntmachung

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft10_098.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)