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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.
Die enthüllte Bastille

anlegte, ich frey in ganz Paris umhergehen konnte. Ich war noch glücklich genug, daß ich diesem Regimente, so wie dem von Diesbach einige kleine Dienste erweisen konnte, indem ich durch meine Bemühungen auswirkte, daß ihre Equipagen ihnen herausgegeben wurden. Ich wandte mich zu verschiedenen mahlen an die Herren de la Fayette, de la Solle und de Landry, um meinen Abschied zu bewirken. Sie gaben alle vor, die Stadt wäre noch nicht ganz ruhig; und wenn ich auch fortgienge, so lief ich doch Gefahr, auf dem Lande und in den Provinzen angehalten zu werden. Ich mußte mich bis zum 30sten Julius gedulden, bis mir Mr. de Landry, im Namen des Herrn de la Fayette einen Paß ausfertigte, worauf ich mich zum Regiment nach Pontoise verfügte. Die schmeichelhafte Aufnahme, die ich von meinem Chef und meinen Kameraden genoß, ihre Furcht, die sie für mich geäussert, ihre lebhafte Freude über meine glückliche Errettung, überzeugten mich, daß ich wahrhafte Freunde habe, und ihre Theilnahme an meinem Schicksal war mir in diesem Augenblick ein reichlicher Ersatz für jede überstandene Angst und Gefahr.

Nach diesem genauen Bericht lassen sich die verschiedenen Erzählungen, die über jene Begebenheit schon vorhanden sind, beurtheilen, so wie auch alle die Züge von Muth und Tapferkeit, in denen so viele ihren Ruhm suchen. Ich will mich hier bloß auf die Beschuldigung einschränken, die dem Hrn. de Launay und mehrern andern das Leben kostete. Heißt

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft10_054.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)