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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

etwas zugelassen, gerathen oder gethan, was meinen Pflichten zu widerstreiten scheint, so ist es gewiß aus der besten Meinung geschehen, und mir durch den Zwang der Umstände abgedrungen worden. Darum bitte ich Ew. Majestät, es mir zu vergeben, und in Rücksicht auf meine vergangenen Dienste mit meiner unglücklichen Gattinn und meinen armen Kindern und Dienstleuten Erbarmen zu tragen. In dieser festen Hofnung empfehle ich mich der unendlichen Barmherzigkeit Gottes.

Brüssel, den 5ten Jun. 1568. dem lezten Augenblick nahe.

          Ew. Majestät

treuster Vasall und Diener
Lamoral Graf von Egmont.

Diesen Brief empfahl er dem Bischof auf’s dringendste; um sicherer zu gehen, schickte er noch eine eigenhändige Kopie desselben an den Staatsrath Viglius, dem billigsten Mann im Senate, und es ist nicht zu zweifeln, daß er dem König wirklich übergeben worden. Die Familie des Grafen erhielt nachher alle ihre Güter, Lehen und Rechte zurück, die, kraft des Urtheils, dem königlichen Fiskus heimgefallen waren.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 79. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft8_079.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)