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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

Mein Gewissen spricht mich frei. Mein Schicksal steht bei seiner Gerechtigkeit und seiner Gnade.“

Alle Gegenvorstellungen des Prinzen von Oranien waren vergebens. Der Ausbruch der Bilderstürmerei hatte dem Grafen von Egmont die Augen über sein Betragen geöfnet. Er war ein eifriger Katholik, und dem Könige aus mehr als einem Grunde, und mehr als er selbst wußte, ergeben. Ein fortgesezter Briefwechsel mit dem Hof, vertraute Verhältnisse mit der Regentinn, und mehr als dieß alles, die persönlichen Verbindlichkeiten, die er dem Könige hatte, hielten ihn auf’s engste an die Krone angeschlossen. Wie sehr mußten ihn also die unerhörten Gewaltthätigkeiten empören, welche sich die Sekten unter dem Titel einer Freiheit herausnahmen, die er bis jezt in den unschuldigsten Absichten für sie verfochten hatte! Von jezt an trennte er seine Sache ganz von der ihrigen, und gab sich zu allen Maßregeln her, welche die Regentinn gegen sie in Ausübung brachte. Als diese von dem gesammten Adel einen neuen Eid der Treue verlangte, war er einer der ersten, die ihn leisteten.

Um diese Zeit wurde in Spanien die Absendung eines spanischen Kriegsheers nach den Niederlanden beschlossen, welches der Herzog von Alba anführen

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft8_063.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)