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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

welche die Engländer lebendig in die Hände bekamen, schickten sie ihrer Königinn nach London, ihren Antheil an dem Siege dadurch außer Zweifel zu setzen. Von den Niederländern wurden nicht 400 Todte gezählt. Die schleunige Wiedereroberung der verlorenen Städte war die erste Frucht dieses glorreichen Sieges, in welchem Egmont das Verdienst eines Feldherrn mit der Bravour eines gemeinen Soldaten vereinigt hatte.

Die Niederlagen bei St. Quintin und Gravelingen machten Heinrich den Zweiten sehr zum Frieden geneigt, welcher auch das Jahr darauf 1559 zu Chateau Cambresis geschlossen wurde. Die niederländische Reiterei hatte sich in diesem Kriege besonders nahmhaft gemacht, und aller Ruhm häufte sich auf dem Grafen von Egmont, der sie angeführt hatte. Die flandrischen Städte, die sich vom Ungemach des Kriegs, dessen Schauplatz sie gewesen waren, in einem blühenden Frieden wieder erhohlten, fühlten sich für diese Wohlthat dem Grafen von Egmont besonders verpflichtet, dessen Tapferkeit ihn dem Feind abgedrungen hatte. Sein Nahme war in jedermanns Munde, und die allgemeine Stimme erklärte ihn zum Helden seiner Zeit. Philipp II. selbst vergab seinem spanischen Stolze so viel, daß er sich öffentlich für seinen Schuldner bekannte, und sich dieser

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft8_048.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)