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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

ganz unkräftig machte, und dieses Freund und Feind ohne Unterschied traf, so bestürzte doch ihre unvermuthete Dazwischenkunft die eine Parthei, und erhob den Muth der andern. Graf Egmont, dem dieses nicht entgieng, ließ seine deutschen Reiter der französischen Cavallerie unversehends hinter den Sandbergen hervor in die Flanke fallen, und brachte diese dadurch in etwas zum Weichen; worauf die burgundische Reiterei heftiger eindrang, die Schlachtordnung trennte und unter dem Fußvolk die Unordnung allgemein machte. 1500 blieben auf dem Platze, außer denen, welche sich durch Schwimmen zu retten suchten und von den Engländern untergetaucht wurden. Von Thermes und seine besten Officiers, alle verwundet, mußten sich ergeben; Fahnen, Geschütz nebst der ganzen bisher gemachten Beute kamen in die Hände des Siegers. Ein weit elenderes Schicksal erwartete die, welche dem Treffen entkommen waren, und den flämischen Bauern in die Hände fielen. Diese, durch Einäscherung und Ausplünderung ihrer Dörfer gegen die Franzosen in die äußerste Wuth gebracht, fielen nun mit mörderischem Grimm über die wehrlosen Flüchtlinge her; die Weiber selbst, erzählt Strada, stellten ihnen durch das ganze Land bandenweise nach, zerfleischten sie mit Nägeln, oder schlugen sie langsam mit Prügeln zu Tode, daß von allen, die Dünkirchen verbrannt hatten, fast kein einziger entrann. Zweihundert,

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft8_047.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)