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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

Pferden entgegen. Der Marschall wollte sich, nachdem er Dünkirchen verbrannt hatte, längs der Küste nach Kalais zurückziehen, als ihn Egmont am 13ten Jul. 1558, eben als er den kleinen Fluß Ha bei Gravelingen passiren wollte, überfiel. Die Franzosen, bei 10.000 Mann zu Fuß und 1500 zu Pferde stark, empfiengen ihn in Schlachtordnung mit einem mörderischen Feuer, daß gleich bei’m ersten Angriff sein Pferd unter ihm erschossen wurde. Nichts desto weniger drang er wüthend ein, und weil die breite sandigte Ebene den Kampf begünstigte, erhub sich ein verzweifeltes Gefecht, wo Hand gegen Hand und Pferd gegen Pferd stritt, desgleichen man in neuern Zeiten wenig Beispiele erlebte. Eine ziemlich lange Zeit blieb der Sieg zwischen beiden gleich tapfern und versuchten Heeren zweifelhaft, bis er endlich durch einen glücklichen Zufall für die Niederländer entschieden wurde.

Der Schall des Geschützes hatte einige englische Schiffe, welche die Königinn Maria an dieser Küste kreutzen ließ, um den Paß zwischen Dünkirchen und Kalais zu reinigen, herbeigezogen, welche, da es meistens kleine Fahrzeuge waren, nahe genug am Lande anlegten, um einen Flügel der Franzosen mit dem groben Geschütze noch zu erreichen. So klein der Schade war, den sie anrichteten, da ihre allzugroße Entfernung die Wirkung ihres Geschützes beinahe

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft8_046.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)