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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

dem Fußvolk. Die französische Armee war schon im Abzug begriffen, Egmonts Reiterei folgte ihr aber so hitzig, daß sie sie 3 Meilen von St. Quintin noch erreichte. Die Niederländer brachen mit solchem Ungestüm von allen Seiten in den Feind, daß sie seine vordersten Glieder niederwarfen, die Schlachtordnung trennten, und das ganze Heer in die Flucht schlugen. 3000 Franzosen blieben auf dem Platz, der Herzog von Bourbon wurde erschossen, und außer dem Konnetable, der verwundet vom Pferde geworfen und mit seinen zwei Söhnen gefangen wurde, kamen noch mehrere aus dem ersten französischen Adel in des Siegers Gewalt. Das ganze Lager wurde erobert, und eine große Anzahl Gefangener gemacht. Um diesen herrlichen Sieg, dem die Einnahme von St. Quintin auf dem Fuße folgte, hatte Egmont das doppelte Verdienst, daß er zur Schlacht gerathen, und daß er sie größtentheils selbst gewonnen hatte.

Bald veränderte die Zurückberufung des Herzogs von Guise aus Italien das Kriegsglück, und brachte die Waffen der Franzosen wieder empor. Kalais wurde durch ihn den Engländern entrissen, eine französische Armee verheerte Luxemburg, Flandern wurde durch den Marschall von Thermes beunruhigt. Diesem letztern schickte Philipp den Grafen von Egmont an der Spitze von 12.000 Mann Fußvolk und 2000

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft8_045.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)