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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

entsetzen. Ein tiefer Morast trennte die beiden Heere. Es gelang dem französischen Feldherrn, nachdem er das Lager des Herzogs von Savoyen beschossen und diesen genöthigt hatte seine Stellung zu verlassen, einige 100 Mann in die Stadt zu werfen. Weil die spanische Armee aber gegen 60.000 Mann, und also noch einmal so stark war als die seinige, so begnügte sich der Konnetable, die Besatzung in St. Quintin verstärkt zu haben, in welche sich auch der Admiral Coligni zur Nachtzeit geworfen, und schickte sich deswegen zum Abzug an. Aber eben dieses fürchtete man im spanischen Kriegsrath, der in Egmonts Lager gehalten wurde. Egmont, den seine natürliche Herzhaftigkeit hinriß, und die schwächere Anzahl des Feindes noch muthiger machte, stimmte hitzig dafür, den Feind anzugreifen und eine Schlacht zu wagen.

Diese Meinung, obgleich von vielen bestritten, behielt die Oberhand. Am 10ten August, als am Tage des St. Laurentius, führte der Herzog die Armee durch einen engen Paß, der von den Feinden nur schlecht besezt war und sogleich verlassen wurde; Egmont mit seinen leichten Reitern voran, ihm folgte der Graf von Hoorne mit 1000 schweren Reitern, diesem die deutsche Reiterei zu 2000 Pferden, unter Anführung der Herzoge Erich und Heinrich von Braunschweig; der Herzog von Savoyen selbst schloß mit

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft8_044.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)