Seite:De Thalia Band2 Heft8 035.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

Bemühen, siehst du, ist umsonst – Ich Herr
von diesem Land’, sonst kein Gedank’ an Frieden!
Verschone mich mit längerer Ermahnung!
(zu Polynices)
Du, räume Theben oder stirb!

Polynices.
 Durch wen?
Wer ist der Unverlezliche, der mich
mit mörderischem Stahl anfallen darf,
und nicht von meinen Händen gleiches fürchtet?

Eteokles.
Er steht vor deinen Augen. Siehst du hier?
(er streckt seinen Arm aus.)

Polynices.
Ich sehe – doch der Ueberfluß ist feig,
und eine böse Sache liebt das Leben.

Eteokles.
Drum rücktest du mit so viel Tausenden
herauf? Um eine Memme zu bekriegen!

Polynices.
Weil kluge Vorsicht mehr als toller Muth
den Feldherrn ziert.

Eteokles.
 Wie übermüthig! Dank’
es dem Vertrag, der dir das Leben fristet.



Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft8_035.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)