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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

Mit welcher Aufschrift die gemachte Beute
am Inachus aufstellen? „Diese Schilde
weiht nach Einäscherung der Vaterstadt
Polynices den Göttern?“ – Das verhüte
der Himmel, mein geliebter Sohn, daß je
ein solcher Ruhm dich bei den Griechen preise!
Wirst du besiegt, und krönet den das Glück,
sag’ an, mit welcher Stirne willst du dich,
nach so viel tausend hier gelaßnen Todten,
in Argos sehen lassen, wo man deinem
Adrast entgegen schreien wird: „Verfluchtes
Ehebündniß, das du stiftetest! Um einer
Vermählten willen muß dein Volk verderben!“
So rennst du in die doppelte Gefahr,
den Preis sowohl, um den du kämpfen willst,
als der Argiver Beistand zu verlieren.
O zähmet, Kinder, dieß unbänd’ge Feuer!
Kann wohl was ungereimter seyn, als zwei
Unsinnige, die um dasselbe buhlen!

Chor.
O wendet Götter dieses Unheil ab,
und stiftet Frieden unter Oedips Kindern!

Eteokles
(aufbrechend.)
Mit Worten wird hier nichts entschieden, Mutter,
die Zeit geht ungenüzt vorbei und dein


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft8_034.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)