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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

Sie selbst ist ihre Schutzwehr. Nur die schlimme,
siech in sich selbst, braucht die Arznei des Witzes.
Weil ich es gut mit ihm und mir und mit
dem Vaterland gemeint, verbannt’ ich mich,
den Flüchen zu entgehen, die der Greis
auf uns gewälzt, freiwillig aus dem Reiche,
ließ ihm den Thron, den er nach Jahresfrist
abwechselnd mich besteigen lassen sollte,
noch damals weit entfernt, mit Blut und Mord
zurückzukehren, Böses zuzufügen,
und Böses zu empfangen. Ihm gefiel
die Auskunft, er beschwor sie bei den Göttern,
nun hält er nichts von allem, was er schwor,
und fähret fort, den Thron und meinen Theil
am väterlichen Reich sich zuzueignen.
Doch selbst noch jezt bin ich bereit – gibt man
was mein ist, mir zurück – der Griechen Heer
aus diesem Land’ in Frieden wegzuführen,
mein Jahr, wie es mir zukommt, zu regieren,
und ihm ein Gleiches wieder zu gestatten.
So bleibt mein Vaterland von Drangsal frei,
und keine Leiter naht sich diesen Thürmen.
Verschmäht man das – nun! So entscheide denn
das Schwert! Doch meine Zeugen sind die Götter,
wie billig ich es meinte, und wie höchst
unbillig man der Heimat mich beraubet!
Das ist es, Mutter, Wort für Wort, was ich


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft8_029.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)