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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

Abreise, noch eine nähere Weisung von ihm erwartete. Dieß ist nun geschehen, und bis dahin –.

Er schüttelte den Kopf. „Verkennen Sie meine Absicht nicht, sagte er. Es kann hier nicht davon die Rede sein, meine Verbindlichkeit gegen den Prinzen dadurch zu vermindern – würden alle Reichthümer meines Oncle dazu hinreichen? die Rede ist davon, ihm einen einzigen unangenehmen Augenblick zu ersparen. Mein Oheim besitzt ein großes Vermögen, worüber ich so gut als über mein Eigenthum disponiren kann. Ein glücklicher Zufall führt mir den einzigen möglichen Fall entgegen, daß dem Prinzen, von allem was in meiner Gewalt stehet, etwas nützlich werden kann. Ich weiß, fuhr er fort, was die Delikatesse dem Prinzen auflegt – aber sie ist auch gegenseitig – und es wäre großmüthig von dem Prinzen gehandelt, mir diese kleine Genugthuung zu gönnen, geschäh’ es auch nur zum Scheine – um mir die Last von Verbindlichkeit, die mich niederdrückt, weniger fühlbar zu machen.“

Er ließ nicht nach, bis ich ihm versprochen hatte, mein möglichstes dabei zu thun; ich kannte den Prinzen und hoffte darum wenig. Alle Bedingungen wolle er sich von dem leztern gefallen lassen, wiewohl er gestand, daß es ihn empfindlich kränken

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft7_073.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)