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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält
Iphigenie in Aulis – Teil 2

Iphigenie.
 Nicht doch! Erweichen
mußt du mich jezt nicht, Mutter. Eine Bitte
gewähre mir.

Clytemnestra.
 Entdecke sie, meine Kind.
Die Mutter findest du gewiß.

Iphigenie.
 Versprich mir,

1785
dein Haar nicht abzuschneiden, auch kein schwarzes

Gewand um dich zu schlagen –

Clytemnestra.
 Wenn ich dich
verloren habe? Kind, was forderst du?

Iphigenie.
Du hast mich nicht verloren – Deine Tochter
wird leben und mit Glorie dich krönen.

Clytemnestra.

1790
Ich soll mein Kind im Grabe nicht betrauern?


Iphigenie.
Nein Mutter! Für mich gibt’s kein Grab.

Clytemnestra.
 Wie das?
Führt nicht der Tod zum Grab?

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft7_048.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)