Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält Iphigenie in Aulis – Teil 2 | |
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in Chirons Schule, des Vortrefflichen.
Wo sie gerechtes mir befehlen, finden
gehorsam die Atriden mich, die Stirne
von Erzt, wo sie unbilliges gebiethen.
und den Achiverkrieg, was an mir ist,
mit meines Armes Heldenthaten zieren.
Du jammerst mich. Zu viel erleidest du
von dem Gemahl, von Menschen deines Blutes.
erwart’s von mir! – Er soll dein Kind nicht schlachten.
An eine Jungfrau, die man mein genannt,
soll kein Atride Mörderhände legen.
Es soll ihm nicht so hingehn, meines Nahmens
Mein Nahme, der kein Eisen aufgehoben,
mein Nahme wär’ der Mörder deiner Tochter,
und Er, der Vater, hätte sie erschlagen.
Doch theilen würd’ ich seines Mordes Fluch,
gegeben hätte, so unwürdig, so
unmenschlich, ungeheuer, unerhört,
die unschuldsvolle Jungfrau zu mißhandeln.
Der Griechen lezter müßt’ ich seyn, der Menschen
Als Menelaus müßt’ ich seyn[1]. Mir hätte
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft7_014.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)