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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält
Iphigenie in Aulis – Teil 2

Clytemnestra.
 Bleib. Was fliehest du?
Laß, deine Hand in meine Hand gelegt,
das neue Bündniß glücklich uns beginnen.

Achilles.

1010
Ich dir die Hand? Was sagst du Königinn?

Zu sehr verehr’ ich Agamemnons Haupt,
als daß ich wagen sollte, zu berühren,
was mir nicht ziemt.

Clytemnestra.
 Warum dir nicht geziemen,
da du mit meiner Tochter dich vermählest?

Achilles.

1015
Vermählen – Warlich – Ich bin voll Erstaunen –

Doch nein, du redest so, weil du dich irrest.

Clytemnestra.
Auch dieß Erstaunen find’ ich sehr begreiflich.
Uns alle pflegt – ich weiß nicht welche – Scheu
bei’m Anblick neuer Freunde anzuwandeln,

1020
wenn sie von Heurath sprechen sonderlich.


Achilles.
Nie, Königinn, hab’ ich um deine Tochter
gefreit – und nie ist zwischen den Atriden
und mir ein solches unterhandelt worden.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft7_004.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)