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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält
Das heimliche Gericht - Teil 2

Dieterich. (aufstehend.) Der Ihr gekommen seid, an Euch zu nehmen die heilige heimliche Acht, horcht aufmerksam auf die Worte, die Euch gesagt werden. Wäget ihren Sinn und Eure Kraft, denn Ihr müßt geloben und schwören zu halten, was Ihr hören werdet. Und haltet Ihr nicht, so falle über Euch der Fluch des Gerichts und Schande des Meineids.

Heinrich. Ueber mich falle der Fluch des Gerichts, und Schande und Strafe des übereilten Eides.

Truchseß. (aufstehend.) War dieß recht?

Dieterich. (fest.) Es war recht. – (nachdem sich der Truchseß wieder gesezt hat, zu Heinrich mit aufgehobenen Fingern.) Schwöret unverbrüchlichen Gehorsam und Stillschweigen des Todes.

Heinrich. Ich schwöre unverbrüchlichen Gehorsam, und Stillschweigen des Todes.

Dieterich. (wie oben.) Schwöret zu verfolgen und auszuspähen die verborgenen Tücken der Menschen, und zu strafen, wo Euch Strafe vertraut wird.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 79. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft6_079.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)