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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält
Iphigenie in Aulis – Teil 1

Agamemnon.
 Auch
läßt noch kein Vogel sich vernehmen, kein

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Geräusch des Meeres und der Winde. Stumm liegt alles

um den Euripus her.

Sclave.
 Und doch verlässest
du dein Gezelt, da überall noch Ruhe
in Aulis herrscht und auch die Wachen sich
nicht rühren? König Agamemnon, komm.

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Laß uns hineingehn.


Agamemnon.
 Ich beneide dich,
und jeden Sterblichen beneid’ ich, der
ein unbekanntes unberühmtes Leben
frey von Gefahren lebt. Weit weniger
beneid’ ich den, den hohe Würden krönen.

Sclave.

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Doch sind es diese, die das Leben zieren.


Agamemnon.
Zweideutge Zier! Verrätherische Hoheit!
dem Wunsche süß, doch schmerzhaft dem Besitzer!
Jezt ist im Dienst der Götter was versehn,
das uns das Leben wüste macht – Jezt ists


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft6_004.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)