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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

Sterbenden und der jammervolle Greis, der ihm, wenige Wochen nachher, im Tode folgte. Seine Geständnisse liegen in der Brust des Paters versenkt, der seine letzte Beichte hörte, und kein lebendiger Mensch hat sie erfahren. Nicht lange nach dieser Begebenheit geschah es, daß man einen Brunnen auszuräumen hatte, der im Hinterhofe des Landhauses unter wildem Gesträuche versteckt und viele Jahre lang verschüttet war; da man den Schutt durch einander störte, entdeckte man ein Todtengerippe. Das Haus, wo sich dieses zutrug, steht nicht mehr; die Familie del M**nte ist erloschen, und in einem Kloster, ohnweit Salerno, zeigt man Ihnen Antoniens Grab.“

„Sie sehen nun, fuhr der Sicilianer fort, als er sah, daß wir noch alle stumm und betreten standen und niemand das Wort nehmen wollte, Sie sehen nun, worauf sich meine Bekanntschaft mit diesem Russischen Offizier, oder diesem Franziskanermönch, oder diesem Armenier gründet. Urtheilen Sie jetzt, ob ich Ursache gehabt, vor einem Wesen zu zittern, das sich mir zweimal auf eine so schreckliche Art in den Weg warf.“

„Beantworten Sie mir noch eine einzige Frage, sagte der Prinz und stand auf. Sind Sie in Ihrer Erzählung über alles, was den Ritter betraf, immer aufrichtig gewesen?“

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft5_113.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)