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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

„Ihr Trauring! rief der Prinz mit Befremdung. Ihr Trauring! Aber wie gelangten Sie zu diesem?“

„Ich – – – Es war nicht der rechte, gnädigster Prinz – – – Ich hatte ihn – – – Es war nur ein nachgemachter.“

„Ein nachgemachter! wiederhohlte der Prinz. Zum Nachmachen brauchten Sie ja den rechten, und wie kamen Sie zu diesem, da ihn der Verstorbene gewiß nie vom Finger brachte?“

„Das ist wohl wahr, sagte der Sicilianer, nicht ohne Zeichen der Verwirrung – aber aus einer Beschreibung, die man mir von dem wirklichen Trauring gemacht hatte –“

„Die Ihnen wer gemacht hatte?“

„Schon vor langer Zeit, sagte der Sicilianer. Es war ein ganz einfacher goldner Ring mit dem Nahmen der jungen Gräfinn, glaub’ ich, – aber Sie haben mich ganz aus der Ordnung gebracht –“

„Wie erging es weiter? sagte der Prinz mit sehr unbefriedigter und zweideutiger Miene.“

„Jetzt hielt man sich für überzeugt, daß Jeronymo nicht mehr am Leben sei. Die Familie machte von diesem Tag an seinen Tod öffentlich bekannt und legte förmlich die Trauer um ihn an. Der Umstand mit dem Ringe erlaubte auch Antonien keinen Zweifel mehr und

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft5_107.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)