Seite:De Thalia Band2 Heft5 074.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

„Der Staatsinquisition! – Dieser! –“

„Nicht anders, gnädigster Herr – und davon überzeugte mich das Papier, welches er mir vorzeigte.“

„Dieser Mensch, sagten Sie? Es ist nicht möglich.“

„Ich will Ihnen noch mehr sagen, gnädigster Herr. Eben dieser war es, auf dessen Denunciation ich hieher geschickt worden bin, den Geisterbeschwörer zu verhaften.“

Wir sahen uns mit noch größerm Erstaunen an.

„Da hätten wir es ja heraus, rief endlich der Engländer, warum der arme Teufel von Beschwörer so erschrocken zusammenfuhr, als er ihm näher in’s Gesicht sah. Er erkannte ihn für einen Spion und nur darum –“

„Nimmermehr, rief der Prinz. Dieser Mensch ist alles, was er sein will, und alles, was der Augenblick will, daß er sein soll. Was er wirklich ist, hat keines Menschen Sohn erfahren. Sahen Sie den Sicilianer zusammensinken, als er ihm die Worte ins Ohr schrie: Du wirst keinen Geist mehr rufen! Dahinter ist mehr. Daß man vor etwas menschlichen so zu erschrecken pflegt, soll mir niemand überreden.“

„Darüber wird uns der Magier selbst wohl am besten zurechtweisen können, sagte der Lord, wenn uns dieser Herr (sich zu dem Anführer der Gerichtsdiener wendend) Gelegenheit verschaffen will, seinen Gefangenen zu sprechen.“

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft5_074.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)