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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

nimmt von dem Werth Eurer Handlung. – Warum sollt' ich Euch läugnen, Westhausen, daß ich Auftrag von meinen Brüdern hatte, Euch für unsern Bund anzuwerben? Doch wärt Ihr der nicht gewesen, für den ich Euch hielt, ich hätte mich dieser Sendung entzogen. Auch hab' ich Euch den Weg nicht gehen lassen, der unsern Lehrlingen bestimmt ist. Ich habe Euch mehr gesagt, als unsere Gesetze Ungeweihten zu sagen erlauben. Jene Vorschriften sind auf kleinere Seelen ausgerechnet. Mein Lockgesang an Euch war Wahrheit. Ich zerstreute selbst den finstern Nebel, hinter welchem meine Brüder sich so gerne bergen. –

Heinrich. Warum aber, warum dieser Nebel? Sichtbar jedem menschlichen Auge flammt die segnende Sonne dort am Himmel, entzündet mit Nacheiferung die Seele des Helden?

Albert. Dort am Himmel ist sie sicher. Uns würden die Menschen die helle Sonnenstraße nicht lange gehen lassen. Wir müssen ihnen unbegreiflich bleiben; verstünden sie uns, sie würden mit Riesenkräften an unserm Gebäude reißen. Nur unerkannt können wir das schleichende Ungeheuer Verschlimmerung bekämpfen. In nächtlichen Krümmungen finden wir seine Spuren. Leise sind seine verderblichen Tritte; aber wenn kein aufmerksames Ohr auf sie lauscht, hat es



Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft5_031.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)