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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

Heinrich. (bitter und heftig.) Fantome! – doch es ist ja wahr. Auf dem ganzen Wege hört’ ich erzählen von dem mächtigen Konrad und der schönen Mathilde. Und du bist auch mit dem Kaiser versöhnt?

Konrad. Ich bin es, ja! Und warum dieser bittre Ton? Folge meinem Rath, ich will nur ein Wort für dich sprechen, ein Wort – ich gebe dir meine Ehre zum Pfand – das dich nicht erniedrigen wird, und er vergißt auch dir das vergangene. Ich steh’ in Gnade bei ihm.

Heinrich. O meine Ahndungen! Du stehst bei Karln in Gnade, und warst Ludwigs Freund; fühlst du den Unterschied nicht? (mit Rührung, indem er ihn bei der Hand faßt) Wahrlich Konrad, diese kaiserliche Gnade kleidet dich sehr übel.

Konrad. Schwärmer! Was fragt Ludwigs Asche nach dem deutschen Reich? was frommte ihr unsre kindische Hartnäckigkeit, einen Herrn nicht erkennen zu wollen, den wir nicht stürzen können?

Heinrich. Dann, Konrad, giebt es ein Drittes. Man sieht ihm wartend zu und kriecht nicht vor den Stufen seines

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft5_008.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)