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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

erstikken, es sei am Srikke eines Stummen oder an seinen wizzigen Einfällen. Diese ununterbrochene Glükseligkeit also, fuhr er fort, indem er sein Manuscript wieder vor sich nahm, brachte bei Hoangti die äusserste Langweile und am Ende den größten Mißmuth hervor. Wie dies aber zugegangen, unterbrach ihn hier der Sultan nachdenklich, dies sehe ich freilich noch nicht so ab; wenn du mir es ohne eine lange philosophische Abhandlung, denn das weißt du, daß ich dergleichen nicht liebe, aus einander sezzen wolltest, so würdest du mir einen sehr reellen Dienst erzeigen, denn es scheint nicht, daß sich dein Autor die Mühe genommen, dieses in der That schwere Problem mir zu erklären. Befehlen Ew. Majestät, daß ich den Stummen winke, fiel der Emir dem Sultan hier ein; es wurde vorhin eine Belohnung aufs Unterbrechen gesezt – Da es gewöhnlich dergleichen Emirs vergönnt ist, sich sehr beträchtliche Freiheiten herauszunehmen, so ward auch diesem das Majestätsverbrechen verziehen, daß er einem Sultan gesagt hatte, daß die Fürsten selbst ihre Gesezze halten sollten; welches man füglich sonst nicht ungestraft sagen darf. Indessen erwiderte Schach Moluk wenigstens etwas Sultanisch:

Ja Barukh, sobald ich ihn wieder unterbreche, will ich mich dafür erwürgen lassen. Hormuz! die Erklärung;

Sehr gerne, ohngeachtet wie Ew. M. voraus sehen, mein Autor nicht eine Sylbe davon erwähnt. Alle Empfindung ist Fieberreiz, welcher sowohl in Ansehung

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft4_109.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)