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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

geschikten Almanzei, des Vezier Moslem und anderer großer Köpfe in diesem Fache enthielt, welche durch Erbschaft auf die Linie Moluk gekommen waren; sondern weil man auch wegen des überwiegenden Hanges des Fürsten, zu dieser Art von Gelese alles zusammen getrieben hatte, was zusammen zu treiben war, um nur immer neue Beschäftigungen für den rühmlichen Fleis des Fürsten zu haben, so war dies gewiß eine der zahlreichster Sammlungen, die je in diesem Fache existiret haben. Man wundre sich nicht über diesen erwähnten Fleis und über die Zeit die dazu gehört, sich das alles vorlesen zu lassen - Zumal da man weis wie es mit dem Vorlesen gehet, daß man nämlich: dabei nie so weit kömmt wie mit dem Selbstlesen, da es nicht unterbleibet, daß nicht von einer oder der andern Seite eine Betrachtung angestellt, und die Geschichte rüber und nüber in Ueberlegung gezogen werden sollte, welches doch alles seine Zeit kostet. Gar nicht einmal zu gedenken, daß ein Schach nicht im Stande ist, so lange einerlei Beschäftigungen, zumal so eine anstrengende auszuhalten, und daß also etwas darzwischen vorgenommen werden muß, und wenn man auch nicht nach den rühmlichen Familienbeispielen, Papierfiguren ausschnitt, oder Mäuse aus Aepelkernen machte, oder Vögel abrichtete, doch wie sich nachher zeigen wird, darinnen sein Original-Genie wieder zu andern Fertigkeiten anzuwenden wußte. Kurz dies alles hält auf, und man sieht daraus die Schwierigkeiten die es hatte, so ein großes Werk zu vollenden; allein, wenn man hinwieder

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft4_098.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)