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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält


Nur eins erbitt ich mir von dir – Laß nicht,

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am fürchterlichen Stein – am Hochgericht,

des Buches Helden bluten. – Laß sie süß,
im Arme ihrer Lieben, und des bessern Lichts gewiß,
hinüber schlummern in das Paradieß.




VI.

Hoangti, oder der unglükliche Prinz,

eine Geschichte nicht ganz im Geschmak der Scheherezade.


Schach Moluk, ein ächter Zweig aus dem Hause Riar, jedoch nur von einer gleichsam appanagirten Linie, die mit der Sultanschaft Samarkande abgefunden war, hatte das eigne Familien-Unglük, das schon mehrere von seinen Vorfahren vorzüglich Schach Lolo betroffen, nämlich vor lauter Wohlsein sich herzlich elend zu befinden; hauptsächlich aber litt er unter einer Last, deren Druk freilich nur Genies der ersten Größe zu fühlen pflegen: ich meine die Zeit, die ihm unerträglich lang wurde, und die zu erwürgen man daher alle mögliche Mittel hervorsuchen mußte.

Schon mit der ganzen sultanischen Romanenbibliothek war man durch, und da diese nicht nur den grossen Vorrath an Manuscripten aus den Händen der weisen Scheherazade, der reichhaltigen Sutlumene, des


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft4_097.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)