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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

gleich die unsichtbaren Kräfte mir einigermasen zu Willen sind, so ist es unter der heiligen Bedingung, daß ich meine Gewalt nicht misbrauche.“

„Meine Absichten sind die reinsten. Ich will Wahrheit.“

Hier verließen sie ihren Plaz und traten zu einem entfernten Fenster, wo ich sie nicht weiter hören konnte. Der Engländer, der diese Unterredung gleichfalls mit angehört hatte, zog mich auf die Seite.

„Ihr Prinz ist ein edler Mann. Es thut mir leid um ihn. Ich verwette meine Seele, daß er mit einem Schurken zu thun hat.“

„Es wird darauf ankommen, wie er sich aus dem Handel zieht.“

„Wissen sie was? sagte der Engländer. Jezt macht der arme Teufel sich kostbar. Er wird seine Kunst nicht auskramen, bis er Gold klingen hört. Es sind unser Neune. Wir wollen eine Collekte machen. Das bricht ihm den Hals und öfnet vielleicht ihrem Prinzen die Augen.“

„Ich bins zufrieden.“

Der Engländer warf sechs Guineen auf einen Teller und sammelte in der Reihe herum. Jeder gab einige Louis, dem Russen besonders gefiel unser Vorschlag ungemein, er legte eine Banknote von hundert und funfzig Zechinen auf den Teller – eine Verschwendung, über welche der Engländer erschrak. Wir brachten die Collekte dem Prinzen. „Haben sie die Güte, sagte der Engländer, bei diesem Herrn für uns vorzusprechen, daß er uns eine Probe seiner Kunst sehen lasse,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft4_086.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)