Seite:De Thalia Band1 Heft4 051.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

siesie – o wie viel mehr ist mir zu glauben
erlaubt, daß eine Eboli verläumdet!
Mein Weib ist mehr werth als sie alle. Haßt
nicht Herzog Alba meinen Sohn und sie?
Ihr kennt den Menschen auch und seid gerechter.
Von euch erwart’ ich Wahrheit. Redet offen
mit mir. Was soll ich glauben? was beschließen?
Von eurem Amte fodr’ ich Wahrheit.

Domingo.
 Wenn
auch meines Standes Mildigkeit mir nicht
die süße Pflicht der Schonung aufferlegte,
doch würd ich Eure Majestät beschwören,
um ihrer Ruhe willen sie beschwören,
bei dem entdekten still zu stehn – das Forschen
in ein Geheimniß ewig aufzugeben,
das niemal freudig sich entwikkeln kann.
Was jezt bekannt ist, kann vergeben werden,
Ein Wort des Königs – und die Königin
hat nie gefehlt. Der Wille des Monarchen
verleiht die Tugend wie das Glük – und nur
die immer gleiche Ruhe meines Königs
kann die Gerüchte mächtig niederschlagen,
die sich die Lästerung erlaubt.

König.
 Gerüchte?
Von mir und unter meinem Volke?



Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft4_051.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)