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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

Alba.
 Mein König,
selbst das entscheidet noch nicht ganz –

König.
nach den Papieren greifend.
 Auch das nicht?
Und das? Und wieder das? Und dieser laute
Zusammenklang verdammender Beweise?
- O es ist klarer als das Licht … Was ich
schon lange Zeit vorausgewußt … Der Frevel
begann schon da, als ich von euren Händen
sie in Madrid zuerst empfieng – Noch seh ich
mit diesem Blik des Schrekens, geisterbleich,
auf meinen grauen Haaren sie verweilen.
Da fieng es an das falsche Spiel!

Alba.
 Dem Prinzen
starb eine Braut in seiner jungen Mutter.
Schon hatten sie mit Wünschen sich gewiegt,
in feurigen Empfindungen verstanden,
die ihr der neue Stand verbot. Die Furcht
war schon besiegt, die Furcht, die sonst das erste
Geständniß zu begleiten pflegt und kühner
sprach die Verführung in vertrauten Bildern
erlaubter Rükerinnerung. Verschwistert
durch Harmonie der Meinung und der Jahre,
durch gleichen Zwang erzürnt, gehorchten sie


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft4_046.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)