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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

Domingo.
 An was?
Sie sind erhizt, und ihre Lippen beben?

Alba.
Die Königin von Spanien versezte
mir eine Wunde – eine Wunde, die – – –
woran ich in Jahrtausenden noch blute.
Sie war es – endlich haben meine Forscher
die Thäterin erfahren – Sie allein,
die meinen Anschlag hintertrieb, den Prinzen
von Bourbon aus Navarra zu entführen [1].
Ein Anschlag der dem spanischen Monarchen
nichts kleineres als eine Krone galt!


  1. Dieser Anschlag des Herzogs von Alba war eines der kühnsten und ungeheuersten Verbrechen, wovon die Geschichte Meldung thut. Er ging dahin, die verwittwete Königin von Navarra nebst ihrem Sohn, den Prinzen von Bearn (nachmals Heinrich IV) und ihrer Tochter mitten aus ihren Ländern zu stehlen, und nach Spanien in die Hände der Inquisition zu liefern. Die Anstalten waren die besten, und der Erfolg, da die Häupter der katholischen Ligue in Frankreich mit dem Herzog von Alba einverstanden waren, konnte nicht anders, als glüklich sein; aber durch die Geschwäzigkeit des Offiziers, dem die Ausführung übergeben war, erfuhr die Königin von Spanien das Geheimniß, und gab ihrer vertrauten Freundin, der Königin von Navarra schnelle Nachricht davon, wodurch es vereitelt wurde. S. Reals Geschichte des Dom Karlos.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft3_081.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)