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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

der Majestät, die glüklichste Erfindung,
von Königen die Menschheit abzuwehren,
versteht er nicht – will er wol nicht verstehn.
Umsonst versucht ichs, diesen troz’gen Mut
in dieser Zeiten Wollust abzumatten.
Er überstand die Probe. … Das Geheimniß
durch Indulgenzen Sünde zu erleichtern
und Seelen durch die Sünde zu zerstören
mislang bei dem Infanten – schreklich ist
in diesem Körper dieser Geist – und Philipp
wird sechzig Jahr alt.

Alba.
 Ihre Blike reichen
sehr weit.

Domingo.
Er und die Königin sind eins.
Schon schleicht – verborgen zwar – in beider Brust
das Gift der Neuerer, doch bald genug,
gewinnt es Raum, wird es den Tron ergreifen.
Ich fürchte diese Valois.

Alba
finster.
 Daß sie
mich daran mahnen müssen! Diesen Wurm
aus seinem Schlummer stören müssen! – Gerne,
erstikt’ ich die Erinnerung.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft3_080.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)