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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

Alba.
 Er hält
sehr viel davon, befürcht’ ich, denn mir däucht,
er weiß noch nicht, wie nöthig man sie brauchte.

Domingo.
Sein Herz entglüht für eine neue Tugend
die stolz und sicher und sich selbst genug
von keinem Glauben betteln will – Das Laster
erhält der Kirche Millionen. Er
verachtet es und braucht sie nicht – Er denkt
sein Kopf entbrennt von einer seltsamen
Chimäre – er verehrt den Menschen … Herzog
ob er zu unserm König taugt?

Alba.
 Phantomen!
Was sonst? Vielleicht auch jugendlicher Stolz
der eine Rolle spielen möchte – Bleibt
ihm eine andre Wahl? Das geht vorbei,
trift ihn einmal die Reihe zu befehlen.

Domingo.
Ich zweifle – Er ist stolz auf seine Freiheit,
des Zwanges ungewohnt, womit man Zwang
zu kaufen sich bequemen muß – taugt er
auf unsern Tron? Der kühne Riesengeist
wird unsrer Staatskunst Linien durchreissen.
Kaum ist er Spanier – die kluge Schranke

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 79. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft3_079.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)