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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

Karlos.
 Endlich fielen sie? Sie fielen?
Nein, nein, um Gotteswillen, nein!

Prinzeßin
stolz und edel.
 Durch wen?
Armselige Vernünftelei! Wie schwach
von diesen starken Geistern! Weibergunst,
der Liebe Glück der Waare gleich zu achten,
worauf geboten werden kann! Sie ist
das einzige auf diesem Rund der Erde,
was keinen Käufer leidet, als sich selbst.
Die Liebe ist der Liebe Preiß. Sie ist
der unschätzbare Diamant, den ich
verschenken oder ewig ungenoßen
verscharren muß – Dem großen Kaufmann gleich,
der ungerührt von des Rialto Gold
und Königen zum Schimpfe seine Perle
dem reichen Meere wiedergab, zu stolz
sie unter ihrem Werthe los zu schlagen.

Karlos.
(Beim wunderbaren Gott! – das Weib ist schön.)

Prinzeßin.
Man nenn' es Grille – Eitelkeit. Gleichviel.
Ich theile meine Freuden nicht. Dem Mann,
dem Einzigen, den ich mir auserlesen,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft3_053.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)