Seite:De Thalia Band1 Heft3 051.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

Prinzeßin
sie verläßt ihn schnell, geht einigemale stillschweigend im Kabinet auf und nieder, und scheint über etwas wichtiges nachzudenken; endlich nach einer großen Pauße ernsthaft und feierlich.
 Endlich sei es denn –
ich muß einmal zu reden mich entschließen.
Zu meinem Richter wähl' ich sie. Sie sind
ein edler Mensch – ein Mann, sind Fürst und Ritter,
ich bin verlassen von der ganzen Welt,
leibeigen von Geburt – ein Fürstenmädchen.
An ihren Busen werf ich mich. Sie werden
mich retten, Prinz, und wo ich ohne Rettung
verloren bin, theilnehmend um mich weinen.
Der Prinz rükt näher mit erwartungsvollem theilnehmendem Erstaunen.
Ein frechter Günstling des Monarchen buhlt
um meine Hand – Rui Gomez, Prinz von Silva –
Der König will, schon ist man Handels einig,
ich bin der Kreatur verkauft.

Karlos
heftig ergriffen.
 Verkauft?
und wiederum verkauft? und wiederum
von dem berühmten Handelsmann im Süden?

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft3_051.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)