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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

sie nimmt ein mit Brillanten beseztes, Wehrgehänge vom Tische und reicht es dem Pagen.
Dieß, guter Junge, mir zum Angedenken,
wenn du dein erstes Schwerd umgürtest.

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mit niedergeschlagnen Augen zurüktretend.
 So
belohnt mich eine Schikliche? Nichts besseres
hat meine Zeitung mir verdient? – O Schande!
Jezt? Jezt in diesem Augenblicke? Zwei
Minuten kaum vor einer Schäferstunde
soll ich mit feilen Diamanten mich
zufrieden geben? Soll auf diesen Wangen
der Liebe volle stralende Verklärung
gesehen haben, soll es wissen wer
in diesen Schäzzen schwelgen wird und soll
mit solcher Münze mich zufrieden geben?
O die Verschwender, sagt man, sind zuweilen
die geizigsten –

Prinzeßin
fällt ihm stumm um den Hals und küßt ihn.
 Ich höre kommen. Fort.
Es ist der Prinz.

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sich trunken aus ihren Armen reissend.
 Jezt gegen die Franzosen!
Er eilt hinaus.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft3_032.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)