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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

Nichts mehr davon. Ich bitte. Vor gewissen
Erinnerungen möcht' ich gern mich hüten.
– Ich ehre meines Vaters Wahl. Mein Vater
braucht einen Alba; daß er diesen braucht,
Das ist es nicht, warum ich ihn beneide.
Sie sind ein großer Mann. … Auch das mag sein
ich glaub es fast. Nur fürcht’ ich, kamen sie
um wenige Jahrtausende zu zeitig.
Ein Alba, solt ich meinen, war der Mann,
am Ende aller Tage zu erscheinen;
dann, wenn des Lasters Riesentroz die Langmuth
des Himmels aufgezehrt, die reiche Aerndte
der Missethat in vollen Halmen steht,
und einen Schnitter sonder Beispiel fodert,
dann stehen Sie an ihrem Plaz – – o Gott,
mein Paradies, mein Flandern! – doch ich soll
es jezt nicht denken. Schweigen wir davon.

Alba.
Dem menschlichen Geschlechte Menschen opfern,
ist höhere Barmherzigkeit, mein Prinz,
als auf Gefahr der Menschheit Menschen lieben.
Ein Beispiel gab der Himmel selbst. Die Welt
zu reinigen gieng eine Welt einst unter.
Die Pest – –

Karlos.
     Die Pest ist ihr Simbol, ich kenn es,
der große Aufschluß über Albas Leben

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft3_020.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)