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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

Du nimmst ein schrekliches Geheimniß mit,
Das jenen starken Giften gleich die Schaale,
worinn es aufgefangen wird, zersprengt, –
und ein Geheimniß, welches zu ergründen
mein Vater, stünds in seiner Macht, das Reich
der Todten durch die Folterschraube fragte …
Trag es dem Trone nicht zu nah – auch nicht
zu nah dem Falkenblik des Müßiggangs.
Beherrsche deine Mienen gut. Dein Kopf
erfahre niemals was dein Busen hütet.
Sei wie das todte Sprachrohr, das den Schall
empfängt und widergibt und selbst nicht höret.
Du bist ein Knabe – sei es immerhin
und fahre fort den frölichen zu spielen –
wie gut verstand’s die kluge Schreiberin
der Liebe einen Boten auszulesen!
hier sucht der König seine Nattern nicht.

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Und ich, mein Prinz, ich werde stolz drauf sein,
um ein Geheimniß reicher mich zu wissen,
als selbst der König –

Karlos.
 Eitler junger Thor,
Das ists, wovor du zittern must – kennst du
die Nation der Spanier so wenig?
Der Geiz des Spaniers – hat man dir nie
davon erzählt? – zerriß in Mexiko

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft3_011.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)