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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

Karlos.
 Denn eben träumte mir, ich sähe
das Testament des Kaisers, ihres Vaters,
auf einem Scheiterhaufen rauchen[1]

Philipp
schrikt zusammen.
 Ha! was soll das?

Karlos.
Ein großer Mann, ein so vollkommner Kaiser!
und das Insekt will klagen? – Ich empfange,
Er aber gab – und wie unendlich viel
mag noch zu einem solchen Sohn mir fehlen,
als er ein Vater war – –

Philipp
verhüllt das Gesicht, und schlägt wider seine Brust.
 Zu schwer, o Gott!
zu schwer liegt deine Hand auf mir – Mein Sohn,
mein eigner Sohn – entsezliches Gericht –
ist deiner Rache Diener.





  1. Es ist bekannt, daß Philipp der Zweite das Testament seines verstorbenen Vaters bei einem Auto da Fe durch den Henker verbrennen ließ, und durch diese Handlung sein Andenken öffentlich schändete.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft2_127.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)