Seite:De Thalia Band1 Heft2 119.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

den guten Sohn einst desto herrlicher
am Krönungstag zu überraschen.“

Philipp
einen ernsten Blik auf ihn richtend.
 Karlos,
sehr viel sprichst du von jenen Zeiten, wo
dein Vater nicht mehr sein wird.

Karlos.
 Nein bei Gott!
von jenen nur, wo ich ein Mann sein darf:
und wer ist Schuld, wenn beide gleich viel heißen?

Philipp.
Es ist ein ehrenvolles Amt, mein Sohn,
das du bei mir bekleidest – ein genauer
Minutenweiser meiner Sterblichkeit –
mich deinen Vater, der dir Leben gab,
aus Dankbarkeit nur an den Tod zu mahnen.

Karlos
unterbricht ihn mit Feuer.
Beschäftigung, mein Vater, und ihr Zepter
mag dauren bis zum Weltgericht.

Philipp.
 Geduld!
Zu heftig braußt das Blut in deinen Adern,
du würdest nur zerstören.




Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft2_119.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)