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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

noch zeitig Tränen einzulernen,
sonst möchten sie’s[1] in einer harten Stunde
noch nachzuhohlen haben.

Philipp.
 Hör ich das
von einem an, der sterblich ist?

Karlos.
 Ein Blick,
wie dieser war, kann ihren Sohn nicht meinen,
ich hoff es zu dem gnädgen Gott. Die Allmacht
zernichtet auch die Teufel nicht, und ich,
ich flehte nur um meines Vaters Liebe.

Philipp.
Erst lerne sie verdienen.

Karlos
mit Feuer.
 Kann ich das?
Ich kann es? kann es? Reden sie! Bei allem
was Menschen ehren, seien sie beschworen!
Wie kann ich das, wie lern ichs? – O mein Vater
was zwischen Himmel und auf Erden – was
wär ihrem Sohn um diesen Preiß unmöglich!
Was trennt uns noch? O eilen sie, es mir
zu nennen – welche traurige Gewalt
treibt der Natur noch nie verirrte Wellen
so seltsam gegen ihren Strom?





  1. Berichtigung. Siehe Heft 3, S. 140
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft2_114.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)