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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält


neue Besezung ihres Plazes noch nicht gewonnen hat – so hat dennoch der Freiherr von Dalberg ohne Tadel gehandelt. Wenn Madame Wallenstein, was sie durchaus seyn will, ein Opfer war, so war sie nur ein Opfer ihrer Eitelkeit und nicht der Partheisucht des Intendanten. Doch nun auch kein Wort mehr von dieser kleinsten der Kleinigkeiten.

     Hoffentlich wird sich die Theaterdirektion nicht zum zweitenmal gegen eine so schlagfertige Gegnerin stellen.




VII.

Dramaturgische Preißfragen.


     Der Freiherr von Dalberg zu Mannheim, der, wie dem Publikum längst schon bekannt seyn wird, durch anhaltenden Enthusiasmus für die dramatische Kunst, und eine tiefe Theaterkenntniß dem verworrenen Chaos seiner deutschen Bühne die schöne Gestalt einer akademischen Stiftung gegeben, und den mechanischen Künstler zum Denker gebildet hat – ist vor einigen Jahren auf den vortreflichen Gedanken gerathen, die besten Köpfe der Mannheimer Nationalbühne durch aufgeworfene Preißfragen über die Philosophie ihrer Kunst zu beschäftigen, und ihnen auf diese Weise Rechenschaft über ihr Studium und Spiel abzufodern. Sieben solche Fragen


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft1_194.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)