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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

Herz der Tochter, und bringen Sie meinen Antrag vor.

Gemach, lieber Marquis. Zwar habe ich diese beiden Frauenzimmer hinreichend zu kennen geglaubt, um gerade so für sie zu handeln, wie ich bisher gethan habe, nun es aber auf die Glückseligkeit meines Freundes hinaus will, so wird er mir wenigstens erlauben, die Sache etwas näher zu besehn. Ich werde mich zuvor in ihrer Provinz nach ihnen erkundigen, und ihrer Aufführung Schritt vor Schritt durch die ganze Zeit ihres hiesigen Aufenthalts nachfolgen.

Eine Vorsicht, Madame, die mir ziemlich weit hergehohlt scheint. Frauenzimmer, die mitten im Unglück so standhaft auf Ehre hielten, und meiner Verführung so beherzt widerstunden, müssen nothwendig Geschöpfe der seltensten Gattung seyn – Mit meinen Geschenken hätt’ ich es bei einer Herzogin durchsezen müssen – Und überdem, sagten Sie mir nicht selbst? – –

Ja doch, ja, ja, ich sagte alles, was Ihnen belieben mag, dem ohngeachtet werden Sie aber doch jezt so gnädig seyn, und mir meinen Willen lassen.

Und warum heuraten Sie nicht auch, meine liebe Marquisin?

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft1_080.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)