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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

endlich, das ist viel zu gnädig – Nein! das ist viel zu wenig für mein wundes Herz“, und alsobald sprach sie das unwiderrufliche Verbot aus. Mutter und Tochter warfen sich weinend ihr zu Füßen, flehten und stellten vor, welche Grausamkeit es wäre, ihnen ein Glück zu verbieten, das sie doch ohne alle Gefahr würden annehmen dürfen. Frau von P*** gab mit Kaltsinn zur Antwort: Bildet ihr euch ein, daß alles das, was bisher geschehen, etwa euch zu lieb geschehen ist? Wer seid ihr denn? Was hab ich euch für Verpflichtungen? Woran liegt es, daß ich euch nicht, die eine so gut als die andre, zu eurem Handwerk zurücksende? – Ich will gern glauben, daß diese Anerbietungen für euch zu viel sind, aber für mich sind sie viel zu wenig. Sezen Sie Sich, Madame – Schreiben Sie die Antwort, wörtlich, wie ich sie Ihnen diktieren werde, und daß sie ja gleich in meiner Gegenwart abgehe. – – Die Beiden giengen, noch bestürzter als mißvergnügt, nach Hause.

Der Marquis zeigte sich der Frau von P*** sehr bald wieder.

Nun, rief sie ihm zu, ihre neuen Geschenke?

Angeboten und ausgeschlagen. Ich bin in Verzweiflung. Könnt ich sie aus meinem Herzen

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft1_077.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)