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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

Worte seyn, für Sie ist ganz und gar keine Rettung mehr. – Der Marquis antwortete, daß seine Hoffnungen noch immer die besten wären, und er sich nur die Erlaubniß von ihr erbitte, einen lezten Versuch noch wagen zu dürfen.

Dieser war, daß er sich anheischig machte, beiden Frauenzimmern eine beträchtliche Leibrente auszuwerfen, sein ganzes Vermögen mit ihnen zu gleichen Theilen zu theilen, und ihnen, so lange sie lebten, eines von seinen Häusern zu Paris, und ein andres auf seinen Gütern zum Eigenthum einzuräumen. – Machen Sie, was Sie wollen, sagte die Marquisin, nur Gewalt verbitt’ ich mir – aber Rechtschaffenheit und wahre Ehre, glauben Sie mir’s, Freund, sind über jeden Krämentax erhaben. Ihr neuestes Gebot wird kein besseres Glück als ihre vorigen – ich kenne meine Leute, und unterstehe mich, für ihre Tugend zu haften.

Diese neuen Erbietungen des Marquis kamen bei voller Sizung der drei Frauenzimmer vor. Madame und Mademoiselle erwarteten schweigend das Endurtheil aus dem Munde der Frau von P***. – Diese gieng einige Minuten lang ohne ein Wort zu reden, im Saal auf und nieder – – – „Nein! Nein! Nein! rief sie

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft1_076.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)