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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

Mann – und damit nahm er Stock und Hut, und wischte fort, vergaß in seiner Zerstreuung auch wohl gar, Madame beim Abschied zu umarmen. Frau von P*** empfand, daß sie nicht mehr geliebt ward, aber sie mußte sich überzeugen, und das machte sich ohngefehr auf folgende Art.

Einmal, als sie eben abgespeißt hatten, fieng sie an:

Warum so in Gedanken, Marquis?

Warum Sie, gnädige Frau?

Es ist auch wahr, und noch dazu in so traurigen.

Wie denn das?

Nichts.

Das ist nicht wahr Madame, frei heraus (und dabei gähnte er) gestehen Sie mir, was ist Ihnen? – das wird uns beide aufmuntern.

Hätten Sie das hier so nöthig?

Nicht doch – Sie wissen ja – Man hat so gewisse Stunden –

Wo man verdrüßlich seyn muß?

Nein, Madame, nein, nein – Sie haben unrecht, bei meiner Ehre, Sie haben unrecht. Es ist nichts. Ganz und gar nichts. Es giebt manchmal so Augenblicke – Ich weiß selbst nicht, wie ich mich ausdrücken soll.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft1_030.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)